Frühling
Wenn die kalten Tage weniger werden, die Sonne sich immer häufiger zeigt und die Natur beginnt zu blühen ist klar: der Frühling ist endlich da! Doch nicht nur Flora und Fauna erwachen im Frühling zu neuem Leben, auch auf den Höfen unserer Bergbauern geht es jetzt wieder hoch her! Denn während der Rest des Landes ausgiebigen Fahrradtouren und Grillabenden entgegenfiebert, warten eine Vielzahl von Arbeiten auf unsere Bergbauern. Es gilt den Wechsel der Tiere zurück auf die Weide und Almen vorzubereiten, die Höfe für die bevorstehenden Arbeiten fit zu machen und die Grundlagen für eine erfolgreiche Ernte zu legen. Was es dabei alles zu tun gibt, erfahrt ihr in unserem Themenfilm und auf dieser Seite. Viel Spaß beim Erkunden der Arbeitswelt unserer Bergbauern im Frühling!
Martin Leitner –
Almzeit ΔΔ
Nach jedem Winter müssen die Almen erneut für den Weidebetrieb hergerichtet und betriebsbereit gemacht werden
Zaunarbeit
Zaunarbeit
Bevor es für die Tiere zurück auf die Weide und die Almen geht, müssen die vorhandenen Zäune geprüft und instandgesetzt werden. Dazu müssen häufig kilometerlange Zäune abgelaufen und über den Winter beschädigte Stellen repariert bzw. erneuert werden. Es wirkt wie eine Kleinigkeit, doch Zäune spielen im Leben eines Bergbauern eine wesentliche Rolle. Sie markieren nicht nur die Grenzen der Weideflächen, sondern schützen das Vieh auch vor Wildtieren. Die Zaunarbeit im Frühling sowie die regelmäßige Kontrolle dieser ist damit eine essentielle Aufgabe, um die Herde zu sichern und die natürliche Umgebung zu schützen.
Zaunarbeiten auf der Mittleren Heubergalm ΔΔ
Michael Maurer –
Lebensfreude ΔΔ
Das Ausstallen der Kälber im Frühjahr ist ein außergewöhnlicher Tag im Leben der Jungtiere, die nach der Winterzeit im geschützten Stall erstmals auf die Weide kommen
Markus Mayr auf dem Weg zur täglichen Stallarbeit ΔΔ
Stallarbeit
Stallarbeit
Die Stallarbeit gehört zum Alltag unserer Bergbauern. Im Frühjahr hat sie aber eine besondere Bedeutung. Denn wenn die Tiere zum ersten Mal nach den Wintermonaten wieder auf der Weide grasen, können nötige Reparatur- oder Instandhaltungsmaßnahmen im Stall durchgeführt werden ohne die Tiere unnötig zu stressen. Zudem wird der Stall gründlich gereinigt und desinfiziert, um beste hygienische Bedingungen für die Tiere zu schaffen.
Manuela Mayr im Stall beim Füttern der Tiere ΔΔ
Markus Mayr –
Ausstallen ΔΔ
Das Ausstallen ist jedes Jahr ein besonderer Moment, den die Bauern sehr genießen. Dabei beobachten sie die obligatorischen Rangkämpfe und wie es den Tieren geht
Ausstallen
Mit dem Einzug des Frühlings rückt auch der Moment des Ausstallens immer näher. Die Sonne verdrängt zunehmend den Frost und für die Tiere geht es endlich wieder auf die Weide. Ein bei Tier und Mensch lang herbeigesehnter Moment, denn der Wechsel vom Stall auf die Grünflächen markiert einen Wendepunkt im landwirtschaftlichen Jahreszyklus. Die Kühe, die den Moment des Ausstallens häufig mit Freudensprüngen begrüßen, können nun endlich wieder auf der Weide grasen und ihre natürlichen Instinkte ausleben. Den Jungtieren der Familie Maurer ist diese Freude sichtlich anzusehen. Für die Bergbauern bedeutet dieser Wechsel nicht nur Erleichterung über das Ende der winterlichen Strapazen, er hat auch einen wichtigen wirtschaftlichen und ökologischen Effekt: Die Nutzung der Weidenflächen ermöglicht es den Bauern, Futtermittel zu sparen und Kosten zu senken. Gleichzeitig trägt es zur Erhaltung der ökologischen Vielfalt in den Bergregionen bei, indem das Vieh die natürliche Beweidung fördert und die Landschaftspflege unterstützt.
Martin Leitner –
Handarbeit ΔΔ
Das Mähen des Hangs ist eine besondere Herausforderung, die auch heute noch, wie seit Jahrhunderten, in Handarbeit und ohne den Einsatz großer Maschinen geschieht
Martin Leitner –
Almauftrieb ΔΔ
Der Almauftrieb beginnt um 2 Uhr nachts, um die 14 Kilometer zur Alm vor dem morgendlichen Verkehr zu schaffen. Hierzu bedarf es guter Absprachen der Bergbauern untereinander
Almauftrieb
Almauftrieb
Der Almauftrieb ist etwas ganz Besonderes für alle Beteiligten und meist der festliche Höhepunkt im Jahr eines jeden Bergbauern. Familie Leitner vom Oberrißhof geht hier noch besonders traditionell vor und treibt die Tiere zu Fuß den rund 14 Kilometer langen Weg vom Hof auf die Alm, wo die Kühe die kommenden Sommermonate verbringen werden. Eine logistische Herausforderung, die von der ganzen Familie mit Vorfreude erwartet und mit vollem Einsatz gemeistert wird. Der lange Weg auf die Alm ist dabei aber mehr als ein kulturelles Erbe und ein symbolischer Akt der Verbundenheit: Die Wiesenflächen in den höheren Regionen haben nämlich auch einen ganz pragmatischen Nutzen. Zum einen können die Bauern Weideflächen im Tal für den Aufbau des Futterbestands im Winter nutzen, zum anderen sind die saftigen Gräser und Kräuter der Bergwiesen eine reichhaltige Nahrungsquelle für die Tiere und fördern ihre Gesundheit und das Wohlbefinden.
Martin Leitner sen. (Mitte) mit Helfern nach erfolgreichem Almauftrieb zur Roten Valeppalm ΔΔ
Erster Schnitt
Erster Schnitt
Wenn Ende April, Anfang Mai die Pflegemaßnahmen, Düngung und Nachsaat erledigt sind, wird das Grünland zum ersten Mal gemäht. Dieser erste Schnitt ist für unsere Bergbauern von entscheidender Bedeutung, denn er macht häufig die Hälfte des gesamten Grünlandertrags aus und beeinflusst maßgeblich die Folgeschnitte. Außerdem entscheidet der Schnittzeitpunkt über den Nährstoffgehalt und den Futterertrag: wird zu früh geerntet, fällt der Ertrag gering aus, dafür ist er von sehr hoher Qualität und erntet man zu spät, hat man zwar einen hohen Ertrag, jedoch von geringer Qualität. Eine anspruchsvolle Entscheidung und oft eine Sache von Erfahrung und Fingerspitzengefühl, die stark abhängig ist von der aktuellen Wetterlage. Da ist es von Vorteil, wenn man über die erforderlichen Gerätschaften selbst verfügt und die meist knappen Zeitfenster mit idealen Bedingungen effektiv nutzen kann ohne Verleihzeiträume von entsprechendem Mähwerk oder ähnliche Einschränkungen beachten zu müssen. Michael Maurer betont deshalb die Unabhängigkeit, die sie durch die Selbstversorgung gewinnen: „Wir machen alles selbst. Wenn wir in der Früh entscheiden, dass wir mähen, dann hängen wir das Werkzeug ein und mähen das, was wir uns vorgenommen haben für den Tag.“ Mit der richtigen Lagerung, beispielsweise im luftdichten Silo wie bei der Familie Maurer wird so die ganzjährige Futterversorgung der Tiere garantiert.
Klauenpflege
Klauenpflege
Zur optimalen Versorgung der Tiere zählt auch die regelmäßige Untersuchung und Pflege der Klauen, da gesunde Klauen entscheidend für die Beweglichkeit und das Wohlbefinden der Tiere sind. Nur so können mögliche Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden. Für Familie Schreyer ist der Besuch des Klauenschneiders zweimal im Jahr deshalb ein elementarer Bestandteil der Tierpflege, der die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Herde gewährleistet. Trotz martialisch wirkender Vorrichtungen und Gerätschaften, fällt auf, dass die Kühe bei der Anwendung sehr ruhig sind und die Pediküre für sie wie eine angenehme Abwechslung scheint.
Auch mit 84 Jahren arbeitet Resi Schreyer noch mit auf dem Hof ΔΔ
Michael Maurer –
Heuboden ΔΔ
Das Heu im Dehner aufzurichten gehört zu den anstrengendsten Arbeiten. Dafür ist die Freude groß, wenn der Heuboden schließlich gut gefüllt ist und die Qualität des Futters stimmt
Markus Mayr –
Erster Tag ΔΔ
Es ist ein besonderer Tag für die Bauern, wenn die neuen Kälber auf die Alm gebracht werden und dort ihren ersten Tag mit Vorsicht und Neugierde verbringen
Markus Mayr –
Vertrauen ΔΔ
Übergabe von Vieh und Alm an Senner Anderl. Für die Bergbauern ist es wichtig, beides während der Sommermonate in guten Händen zu wissen
Jungbauer Martin Mayr (Mitte) mit seinen Geschwistern Florian und Vreni beim Almauftrieb ΔΔ
Zaghafte Schritte der Kälber beim ersten Mal auf der Mittleren Heubergalm ΔΔ
Erfahrt demnächst mehr über unsere Bergbauern und ihre Aufgaben im Sommer.
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