Der Berg ruft – Almauftrieb in den Voralpen
Es ist wieder soweit: Die Zeit des Almauftriebs hat begonnen. Wenn in den bayerischen Voralpen vom Tegernsee bis zum Samerberg die Kühe, Rinder und Schafe auf die Hochalmen getrieben werden, beginnt für viele Sennerinnen und Senner ein neuer Sommer inmitten der Berge. Mit dem Vieh ziehen sie auf die Almen – oft fernab von Wegen, Handy-Empfang und Komfort.
Zwischen Kupferkessel und Solarpanel
Was nach romantischer Rückkehr zu alten Werten klingt, ist für viele zugleich ein Balanceakt zwischen Tradition und Moderne. Zwar wird auf vielen Almen weiterhin nach jahrhundertealten Methoden gearbeitet, doch der Arbeitsalltag hat sich stellenweise gewandelt. Die moderne Technik hat auch hier Einzug gehalten. GPS-Sender an den Glocken erleichtern beispielsweise das Wiederfinden der Tiere in weitläufigem Gelände und mobile Solaranlagen liefern Strom für Kühlung und Beleuchtung. Mit Funk ist der Kontakt zum Tal zudem schneller hergestellt, wenn Sturm oder Steinschlag den Almweg blockieren.
Altes Wissen, neue Wege
Trotz aller Technik bleibt die Arbeit anspruchsvoll: kilometerlange Zäune müssen geprüft werden, die Alm gewartet, Wasserstellen kontrolliert und die Tiere bestmöglich versorgt – Tag für Tag. Und doch ist es gerade diese Verbindung aus jahrhundertealtem Wissen und kluger Innovation, die das Sennertum heute lebendig hält.