Almauftrieb
Mehr als nur Tradition
Ein ganz besonderes Ereignis im jahreszeitlichen Verlauf der Bergbauern ist der Almauftrieb. Familie Leitner vom Oberrisshof am Schliersee geht hier noch besonders traditionell vor und treibt ihre Tiere zu Fuß den rund 14 Kilometer langen Weg vom Hof auf die Alm, die sie sich mit sechs weiteren Besitzern teilen. Hier verbringen die Kühe dann die kommenden Sommermonate.
Früher Start in den Tag für Mensch und Tier
Bereits um zwei Uhr morgens macht sich Familie Leitner samt fleißigen Helfern und Tieren auf den Weg zur Alm. „Die Strecke von 14 Kilometern ist für Mensch und Tier immer noch gut machbar und man erspart sich das Eintreiben in einen Lastwagen“, so Hofeigner Martin Leitner. Zudem sei die Bewegung gut für die Tiere, ergänzt seine Frau Magdalena. Da der Weg auch über öffentliche Straßen führt, wird die Kolone vorne und hinten mit einem Blinklicht abgesichert. Es ist eine große, logistische Herausforderung und Bedarf den Einsatz der ganzen Familie, um alle Tiere gesund auf die Alm zu bringen.
Zwei Almen sorgen für frisches Futter
Eine weitere Besonderheit: Familie Leitner nutzt den Sommer über die Flächen zwei verschiedener Almen. Zuerst kommen die Tiere auf die Niederalm. Nach ein paar Wochen werden sie dann weiter auf die Hochalm getrieben. Dort finden sie wieder frische, kräuterreiche Wiesen. Anschließend geht es wieder zurück auf die Niederalm. So wird immer der ganze Bewuchs gefressen und die Tiere haben stets ausreichend Futter. Der Almabtrieb findet dann im Herbst statt, wenn die Wiesen abgefressen oder vom Schnee bedeckt sind. Weitere Einblicke zu den Arbeiten unserer Bergbauern im Frühling erfahrt ihr unter „Frühling“.